2012 475 Jahre Oschatzer Schützenwesen

475 Jahre Oschatzer Schützenwesen
Eine Bilanz

In diesem Jahr begingen die Oschatzer Schützen ein ganz besonderes Ereignis – den 475. Geburtstag ihrer Schützengesellschaft. Doch wie begeht man so ein Jubiläum würdig? Die Lösung war schnell gefunden: Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Stadtmuseum. Natürlich durfte eine Festschrift auch nicht fehlen.
Doch dazu musste erst einmal die Gesellschaftshistorie aufgearbeitet werden. Nach Materialsichtung und –auswertung in verschiedensten Archiven und Museen, konnte eine umfassende Grundlage dafür geschaffen werden.

Nach vereinsinterner Geburtstagsfeier am 07.09. war es dann zwei Tage später, am 09. September, soweit: der Tag der Ausstellungseröffnung.
Unter den geladenen Ehrengästen waren u. a. Staatsminister und SSB-Präsident Frank Kupfer, der stellvertretende Landrat Sirrenberg, der Oschatzer Oberbürgermeister Kretschmar, die stellvertretende Kreisschützenmeisterin, Vertreter anderer Vereine und interessierte Besucher. Nach lobenden Grußworten und der Auszeichnung unserer diesjährigen Schützenkönigin – der ersten Frau seit 1673 – durch den Oberbürgermeister, wurde die Ausstellung mit Salutschüssen eröffnet.

An vier Wochenenden konnten alle Interessierten die bisher einmalige Gelegenheit nutzen und sich über unseren Verein von seinen historischen Ursprüngen bis in die Gegenwart informieren.
Zu sehen waren beispielsweise die ersten schriftlichen Überlieferungen zur Gesellschaft aus dem 16. Jahrhundert, Verleihungen sog. „Vortheilgelder“, d. h. die Ausstattung mit gewissen Privilegien, Aquarelle, Zeichnungen Bilder und Fotos der vergangenen 500 Jahre.

Die vier Ausstellungswochenenden wurden rege genutzt. Zahlreiche Besucher bestaunten neben der ältesten erhaltenen Fahne, die die Schützenfrauen der Gesellschaft 1871 stifteten, verschiedenste Exponate.
Objekte zum Königsschießen fehlten ebenso wenig wie aktuelle Dokumente, sportliche Medaillen und Pokale sowie historische Schusswaffen und Uniformen. Besonderes „Highlight“ waren dabei zwei antike Schützenpokale aus den Jahren 1891/92 und 1926/27, die als Leihgaben Oschatzer Bürger die Ausstellung ergänzten. Sie sind ein Teil der bis 1945 existierenden gesellschaftseigenen Pokalsammlung, die jeder Schützenkönig jährlich mit einem gestifteten Erinnerungspokal erweiterte. Leider ist ein Großteil besagter Sammlung bisher verschollen.

Weitere zwei Exponate von früheren Preisschießen, eine gravierte Schale sowie ein Wandrelief kamen als Schenkungen in Museumsbesitz.
Sollten auch Sie Erinnerungsgegenstände oder Fotografien der Scheibenschützen besitzen, würde sich die PSSG über eine Kontaktaufnahme freuen.
Künftig wird die Ausstellung weiter genutzt werden. Nach Fertigstellung eines vereinseigenen Museumsraums, wird sie einschließlich weiterer Relikte dort zu sehen sein.

An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Helfer und Unterstützer der Veranstaltung, allen voran dem Vorstand der PSSG sowie die Oschatzer Freizeitstätten GmbH mit dem Stadt- und Waagenmuseum Oschatz.

Den Abschluss des Jubiläumsmonats bildete die Teilnahme am bundesweiten „Wochenende der Schützenvereine“. Auch diese Veranstaltung wurde sehr gut von Jung und Alt angenommen und genutzt, Erfahrungen mit Druckluftwaffen zu sammeln sowie einen Blick „hinter die Kulissen“ zu werfen.

Martin Kühn






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